Projekte
Bücherwerkstatt Bremen
In vielen Städten Deutschlands arbeiten Kinder in Buchwerkstätten, um ihre eigenen Geschichten zu schreiben, zu illustrieren und in einem Buch zu binden. Seit Beginn 2011 im Atelierhaus Roter Hahn von Kultur vor Ort in Bremen-Gröpelingen hat die Stiftung Gib Bildung eine Chance das Projekt bisher mit über 70.000 Euro gefördert.
„Wir sehen in dieser Initiative ein ideales Projekt im Bereich der Sprach- und Leseförderung“, sagt Lothar Franke, Gründer und Vorstand der Stiftung Gib Bildung eine Chance.
So hat die Stiftung auch sehr schnell die Initiative ergriffen, um das erfolgreiche Projekt auch in anderen Stadtteilen zu etablieren. „Wir haben verschiedene Kultureinrichtungen angesprochen und sind spontan auf großes Interesse gestoßen“, erläutert Lothar Franke.
In diesem Jahr fördert die Stiftung das Projekt mit fast 10.000 Euro. Außerschulische Lernorte wie das Quartiersbildungszentrum Morgenland, das DOKU Blumenthal, das Bürgerhaus Hemelingen, das Bürgerhaus Obervieland oder das Kulturhaus Pusdorf werden die Projekte in enger Kooperation mit den Schulen durchführen.
So werden wieder fast 150 SchülerInnen der Jahrgangsstufe 4 von sechs Bremer Grundschulen in einem Projektzeitraum von mehreren Wochen ihre eigene Geschichte entwickeln, illustrieren und in einem Buch binden. Und am Ende stolz ihr eigenes Buch in den Händen halten.
Zum Abschluss werden die Bücher in einer Ausstellung in den Stadtbibliotheken der Stadtteile präsentiert. Eröffnet werden die Ausstellungen mit einer Lesung der Kinder vor „großem Publikum”.
Arbeitsprozess
Angelehnt an das Bilderbuch „Warum wir vor der Stadt wohnen“ von Jutta Bauer und Peter Stamm entwickeln die Schülerinnen und Schüler mit Unterstützung von zwei Kunstpädagoginnen eigene Texte und Bücher.
Die Texte handeln von Familien, die häufig umziehen und dabei ganz außergewöhnliche Orte kennen lernen. Wer hat schließlich schon einmal in der Wüste gelebt, auf einem fernen Planeten, oder in der Nacht?
Bei der Entwicklung der Geschichten kommt den multinationalen Herkunftsstrukturen der Kinder in ihren Familien und dem persönlichen Umfeld eine besondere Bedeutung zu.
Die Illustration der Geschichten erfolgt mittels Kaltnadelradierung. Ebenfalls werden großformatig die Protagonisten der Geschichten erarbeitet, die für die Präsentation notwendig sind.
Präsentation
Im Anschluss an die Atelierphase wird im Unterricht in der Schule das Lesen und Präsentieren der Geschichten erlernt.
Den positiven Erfahrungen, die die Kinder bei den anschließenden Präsentationen und Lesungen machen, kommt im Rahmen des Projekts eine besondere Bedeutung zu.
Insbesondere, da hierbei auch Eltern und Familien, Schulkameraden, Lehrer und Öffentlichkeit eingebunden werden.
Das Projekt ist ein Baustein in der Entwicklung von jahrgangsübergreifenden Lernmodulen im Bereich der Sprach- und Leseförderung und des bildnerisch künstlerischen Arbeitens in der Schule in Kooperation mit dem Stadtteil. Durch die Zusammenarbeit mit den Bildungsinstitutionen des Stadtteils werden auch Zugänge zu außerschulischen Lernorten geschaffen.