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Stiftung Gib Bildung eine Chance | Stiftungspreis 2016

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Stiftungspreis 2016

Die Stiftung „Gib Bildung eine Chance“ hat am 6. März 2017 schon zum siebten Mal ihren mit 3.000 dotierten Stiftungspreis für das „Bremer Schulprojekt des Jahres“ verliehen.

Kasten: Fotoserie

Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs waren die

„Die innovativen Ideen und der hohe Qualitätsanspruch bei allen eingegangenen Bewerbungen haben es unserer Jury nicht leicht gemacht“, sagt Lothar Franke, Vorsitzender der Stiftung. „Daher haben wir auf Empfehlung unserer Jury sehr gerne noch zwei Anerkennungspreise verliehen.“

Konzeptbeschreibungen

Preis für das Projekt „Bilder einer Ausstellung“ (1.500 Euro)

Im Rhythmus von 4 Jahren gibt es an der Schule am Pulverberg ein großes Theater/Musikprojekt.
Diesmal haben alle 12 Klassen der Schule, in Kooperation mit einem Bläserquintett der Bremer Philharmoniker die „Bilder einer Ausstellung“ von M. Mussorgski erarbeitet.

Nach einer Lehrerfortbildung, der Verteilung der Rollen, Materialbeschaffung, Begehung der Glocke setzten sich alle SchülerInnen und LehrerInnen mit der Musik auseinander, hörten sie und entwickelten eigenständig Bilder, Tanz- und Theatersequenzen dazu.

Danach wurde die Schule eine Woche lang zur Theater-, Musik- und Tanzwerkstatt: es wurde geprobt, gespielt, getanzt, gemalt, gebastelt, genäht, gesungen und musiziert.
Am Ende stand die gemeinsame Aufführung mit den Phiharmonikern im Konzerthaus Glocke, zudem auch Freunde, Eltern, Verwandte und Nachbarn eingeladen wurden (Eintritt 8,- €/Erw. und 4,- €/Kinder)

Das Projekt lässt alle Beteiligten unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher sozialer Herkunft, Weltanschauung und Religion an Bildung teilhaben.
Es ermöglicht, den Einzelnen in seiner Individualität zu fördern und zu fordern.
Durch die Begegnung unterschiedlicher Gruppen, wird das Gruppengefühl und die Gemeinschaft gestärkt.
Mit der Vermittlung ganzheitlicher Bildung, dem Kennenlernen neuer Lernorte und der positiven Beeinflussung des Schulklimas schafft das Projekt Begeisterung für Bildung.

Beim Nähen der Kostüme, dem Bau und Transport der Requisiten werden Eltern und andere aktiv beteiligt.

Das Projekt ist dadurch nachahmbar, dass auch nur einzelne Szenen erarbeitet werden können, mit denen man auf Tournee gehen kann oder im benachbarten Kindergarten auftreten kann.


Preis für das Projekt „Bördinale 2016“ (1.500 Euro)

Inhalt des Projekts des Schulzentrum an der Bördestraße war ein zweitägiges Kulturfestival mit 35 Events auf 8 Spielstätten, an dem 1000 Schüler der Berufsschule und 400 des Gymnasialzweigs im Alter von 16 bis 48 Jahren ihre Schule einmal anders erleben konnten.

Zum Auftakt wurde ein Bördinale-Team gebildet, das die genaue Zielsetzung, den Zeit- und Ablaufplan, die technische Ausstattung sowie das Budget und die einzelnen Projektbausteine erarbeitete.

Nach wochenlanger Arbeit entstand ein buntes Programm aus Vorführungen, Ausstellungen, Workshops, Präsentationen, Arbeitsgemeinschaften und Wettbewerben. Ebenso wurden die notwendigen Werbemaßnahmen wie Logo, Flyer, Buttons etc. geplant.

Durch den anderen Zugang zu Fachinhalten, den anderen Umgang miteinander und untereinander sowie das methodisch-didaktische Konzept wurde Begeisterung für Schule als Institution und Bildungseinrichtung geschaffen.

Das „Lernen lernen“ wurde stark gefördert: Stärkung der individuellen Selbständigkeit, Schaffung einer sozialen Lernstruktur, Erhöhung der Verantwortung für das eigene Lernen, Lernen mit Werkstattcharakter und der Vermittlung von Projektkompetenz.

Die SchülerInnen erlebten sich als sozial eingebunden im Kontext Schule, sie erlebten die Fähigkeiten, Talente, das Erlernte ihrer Mitschüler als ein Gut, das hohe Wertschätzung durch Preisverleihungen, Applaus etc. erfährt.

Im Nachgang wurden 400 teilnehmende SchülerInnen und alle Lehrer anonym zur Wirkung der Veranstaltung befragt. Das Ergebnis der Evaluation wurde den Befragten zurück gemeldet und auf einer Gesamtkonferenz diskutiert. Es bestätigte den Wunsch nach einer Verstetigung des Angebots.


Anerkennung für das Projekt „Stell Dir vor, Du stellst Dich vor!“ (500 Euro)

Bei diesem Projekt des Schulzentrums Neustadt erleben und erlernen Jugendliche mit einem Handicap (Schwerstmehrfachbehinderung, Autismus, Downsyndrom, geistiger Behinderung) eine Stärkung ihrer individuellen Identität, indem sie in verschiedenen künstlerischen Bereichen (Malerei, Fotografie, Tanz) Kompetenzen erwerben, die ihnen innovative Ideen zur Berufplanung ermöglichen.

Nach einer eingehenden Diskussion der Fragen der SchülerInnen zum Thema Arbeitssuche wurde ein Konzept erarbeitet, das an 10 Projekttagen im SZ stattfand. Dabei konnten die SchülerInnen mittels verschiedener Workshops, die von externen Experten durchgeführt wurden, Anregungen erhalten. Dazu gehörte die Verständigung mit non verbalen Ausdrucksmöglichkeiten, Präsentations-Übungen, ein Fotoshooting mit Bewerbungsfotos und die filmische Dokumentation von Bewerbungsgesprächen.

In einer abschließenden Werkschau mit geladenen Gästen wurden die verschiedenen Ergebnisse präsentiert. Auf der Bühne wurde ein Bewerbungsgespräch vorgespielt, in einer Foto-Ausstellung konnten die Portraits- und Aktionsfotos betrachtet werden und im Klassenkino der entstandene Film angesehen werden.

Der konkrete Bezug zur Lebensrealität der Schüler erbrachte allen Schülern einen Lernzuwachs, der es ihnen ermöglichte, in außerschulischen Institutionen selbstbewusster aufzutreten.

In einer Fortbildung für Lehrer der Inklusion wurde das Projekt gemeinsam mit den Jugendlichen vorgestellt und als gutes Beispiel für die Berufsberatung an weiterführenden Schulen bewertet.


Anerkennung für das Projekt „Internationales Lehe“ (500 Euro)

Die SchülerInnen der 7. Klasse der Schule am Ernst-Reuter-Platz haben bei diesem Projekt die Geschichten der Geschäftsinhaber der direkt an die Schule angrenzenden Haupteinkaufsstraße Hafenstraße gesammelt.
Begleitet wurden sie dabei von einem jungen Kamerateam. Die Ergebnisse wurden in einer Broschüre mit dem Titel Internationales Lehe und in einem Film während des Leher Kultursommers 2016 vorgestellt.

Die Gespräche kreisten um Fragen wie Migrationshintergrund, Beruf, Ausbildung, Geschäftszweck und welche Bedeutung Nachbarschaft spielt.
Damit wurde eine echte Brücke zwischen Schule und Quartier geschaffen und es kam zum ersten Mal zu einem Austausch über Probleme, Chancen und mögliche Ziele, die für alle Beteiligten von Bedeutung werden könnten.

Mit der weitgehend selbständigen, freien und kreativen Arbeitsweise wurden die SchülerInnen für Bildung begeistert.
Die Arbeit im Rahmen kreativer und handlungsorientierter Herangehensweise beförderte ein eigenverantwortliches Lernen und Denken. Die SchülerInnen lernten etwas über offene Fragen, die Kunst Menschen zum Erzählen zu motivieren und das man beim Filmschnitt das Wichtige vom eher Unwichtigen unterscheiden muss. Und vor allem entwickelten sie eine Wertschätzung für die Integrationsleistung dieser Menschen – obwohl einige von ihnen kaum Deutsch sprechen, verdienen sie als Selbständige ihren Lebensunterhalt in einem ihnen vormals fremden Land!

Das Preisgeld soll für einen moderierten Workshop verwendet werden, der Ideen für ein gemeinsames Projekt
zur Entwicklung der Hafenstraße aufbereitet.


Für die Jury waren die Akzeptanz und Resonanz der Projekte in den Schulen, die Verknüpfung von Unterricht und praktischer Anwendung und die nicht sehr aufwändige Umsetzung ausschlaggebende Kriterien.
Vor allem aber auch die motivierende Wirkung und die leichte Übertragbarkeit auf andere Schulen („Best-practice“ – Beispiel) bei relativ geringen Kosten.

Die wesentlichen Bewertungskriterien für die Preisverleihung wurden von den Preisträgern aus Sicht der Jury in idealer Weise erfüllt:
Schafft Begeisterung für Bildung, hilft lernen zu lernen, fördert Integration, fördert Kreativität, ist Hilfe für den Schulalltag, ist innovativ, hat Vorbild-Charakter.

Der Stiftungspreis

Alle 2 Jahre prämiert die Stiftung „Gib Bildung eine Chance“ Projekte im Bundesland Bremen, die in besonderer Weise Best-Practice-Charakter haben und sich somit für andere zur Nachahmung empfehlen.

Dazu ruft die Stiftung im Laufe jedes Jahres in einem Wettbewerb Bremer Bildungsinstitutionen, Vereine, Verbände, Stiftungen oder Private auf, sich mit ihren Projekten zu bewerben.

Eine fachkundige und unabhängige Jury bewertet die Bewerbungen und wählt den oder die Sieger aus.

Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird in einem angemessenen Rahmen verlieren.

Der Stiftungspreis in der Presse